Sonntag, 22. August 2010

Schlafe, liebes Elselein

Buchbesprechung: Hoffmann von Fallersleben: "Schlafe, liebes Elselein"

Der Kinderbuchverlag Berlin, 6. Auflage, 1972

Inhalt
Bei dem Gedicht handelt es sich um ein Ritual zum Einschlafen.

Bebilderung
Die Illustrationen bestehen aus großen Objekten, von denen viele einzeln nebeneinander stehen. Der Hinter- und Untergrund ist in der Regel weiß belassen, sodass Hell-Dunkel- und Warm-Kalt-Kontraste erzeugt werden. Diese führen zusätzlich zu einem intensiveren Erscheinungsbild der einzelnen Objekte.
Die vielen Tiere sind, mit einigen Ausnahmen, eher weniger naturgetreu dargestellt. Sie erzeugen – teilweise auch durch ihre Farbgebung – den Eindruck von Plüschtieren und bedienen in den meisten Fällen das Kindchenschema.
Die Farbgestaltung der Objekte und Lebewesen ist farbenreich, aber nicht bunt, und die Gestaltung zeugt von großem Können.

Text
Der Text ist als Gute-Nacht-Gedicht im Paarreim mit sechszehn Versen geschrieben und auf fünf Doppelseiten verteilt. Die Verse sind sehr kurz, und die große Schrift erlaubt auch ein (Vor-)Lesen bei etwas dämmrigem Licht.
Der Text ist extrem kurz. Die einzelnen Strophen haben keinen direkten Bezug zueinander. Dadurch wird der Lesefluss gestört und der Text lässt sich (von den Eltern) schwerer auswendig lernen.
Der Name "Elselein" kann leicht durch den Namen des Kindes ausgewechselt werden, dem das Buch vorgelesen wird.

Kombination aus Bild und Text
Die schwarze Umrahmung der Objekte grenzt diese vom Hintergrund und den anderen Objekten ab. Die Schrift ist etwa gleich breit wie diese Umrahmung, wodurch sie nicht störend wirkt. Die Anordnung auf den Doppelseiten erzeugt Ruhe, was den Sinn des Textes und des Buches unterstützt.
Lediglich die zweite Doppelseite ist im Vergleich zu den anderen Seiten etwas überfüllt.

Material
Alle Seiten des Buches sind auf Pappe aufgezogen. Dadurch ist es stabiler und für die Zielgruppe gut geeignet. Ein Kind müsste schon sehr lange auf dem Buch herumkauen, bis es aufquillt und die Bilder zerstört würden. Der Buchrücken ist mit Leinen gebunden.

Zielgruppe
Bereits im ersten Lebensjahr kann dieses Buch vorgelesen werden. Spätestens kann dieses Buch herangezogen werden, wenn das Kind die Tierbezeichnungen lernt und Tiergeräusche nachahmt.
Je nach Vorlieben des Kindes, was Tiere anbelangt, kann dieses Buch noch bis ins dritte Lebensjahr Verwendung finden.

Zusatzinformationen
August Heinrich Hoffmann (bekannt als Hoffmann von Fallersleben) lebte vom 02.04.1798 bis zum 19.01.1874. Er schrieb das "Lied der Deutschen", die heutige deutsche Nationalhymne. Außerdem schrieb er viele Kinderlieder, wie etwa "Alle Vögel sind schon da", "Ein Männlein steht im Walde", "Summ, summ, summ" und "Morgen kommt der Weihnachtsmann".
Die Illustratorin Erika Klein lebte vom 04.02.1935 bis zum 03.12.2003 und gestaltete viele dutzend Bücher.
Dieses Buch wurde 2009 neu aufgelegt und ist neben Antiquariaten nun auch im Buchfachhandel erhältlich

Fazit
Die Illustrationen sind sehr schön und kindgerecht. Die Materialien sind ebenso gut für Kinder geeignet, weil sie sich als sehr widerstandsfähig erweisen. Da dieser Text zu den seltener veröffentlichten von Hoffmann von Fallersleben gehört, füllt das Buch diese Lücke sehr gut.
Allerdings ist der gestörte Lesefluss ausschlaggebend, nicht die beste Bewertung zu geben. Dennoch ist dieses Buch zu empfehlen.

Bewertung
Ein kleines, liebevoll gestaltetes Kinderbuch.

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